Die Stadt Bern ersetzt im Bauperimeter die alte Mischwasserleitung aus dem Jahre 1930 durch eine neue Kanalisationsleitung. Da die Leitung rund 10 Meter unter der Oberfläche verläuft, wird sie im grabenlosen Microtunneling-Verfahren erstellt. Dies erfordert eine präzise Vortriebsvermessung, damit der Zielschacht am richtigen Ort erreicht wird.
Als die Start- und Zielgruben Ende Oktober die notwendige Tiefe erreicht hatten, konnte die Tunnelbohrmaschine eingerichtet werden. Die Basis dafür bildete das millimetergenaue Fixpunktnetz, welches durch den engen Schacht in die Tiefe übertragen wurde. Die Ausrichtung der Maschine wurde vor dem Start der Bohrung noch einmal tachymetrisch geprüft. Die Linienführung der Bohrmaschine wird nun in regelmässigen Abständen kontrolliert, sodass sichergestellt werden kann, dass der Zielschacht noch vor Weihnachten an der gewünschten Stelle erreicht werden kann.
Neben der Anforderung an die Genauigkeit ist dies angesichts des engen Innendurchmessers von 1.6 m, den warmen Temperaturen im Tunnel und des teilweise knöcheltief stehenden Schlammes auch eine körperlich herausfordernde Aufgabe. Im neuen Jahr wird, ausgehend von der Startgrube, noch der zweite Microtunnel in die entgegengesetzte Richtung gebohrt.
Fortwährend werden zudem die angrenzenden Gleisanlagen der BLS und SBB, das Autobahnviadukt des ASTRA sowie die Baugruben selbst geodätisch und geotechnisch überwacht, um einen sicheren Betrieb trotz der Bauarbeiten im Boden in unmittelbarer Nähe zu ermöglichen.